WordPress ist ein Content-Management-System (CMS), also ein Software-Werkzeug zum Speichern, Organisieren und Präsentieren von Inhalten (Texte, Bilder, Musik ...). Es wird vorrangig genutzt, um Internetseiten zu generieren, um eine Website zu erstellen, zu befüllen und zu verwalten. Die Einsatzmöglichkeiten von WordPress und ähnlichen CMSen sind vielfältig. Sie sind brauchbar als Notizblock, Kalender, Adressbuch, Tagebuch, Online-Zeitung, Diskussionsplattform, Shopsystem, Redaktionssystem ...
Weblog-Publishing-System → Content-Management-System
WordPress wurde zunächst als sogenanntes Weblog, kurz: Blog, entwickelt mit der Idee, ein leicht bedienbares Programm zur Verfügung zu stellen, das auch ohne Programmierkenntnisse nutzbar ist, um Texte und Bilder im Internet schnell und unkompliziert zu veröffentlichen. Typisches Kennzeichen solcher Weblog-Publishing-Systeme ist die Veröffentlichung (Bildschirmdarstellung) von Beiträgen in chronologischer Ordnung - ähnlich einem Tagebuch oder Notizblock. Spätestens mit Einführung sogenannter statischer Seiten (Pages), die nicht in die Beitrags-Chronik eingeordnet werden, und zudem der Möglichkeit, Inhalte mit Hilfe von Taxonomien (Kategorisierung, Verschlagwortung) zu systematisieren, wurde aus WordPress ein vollwertiges Content-Management-System.
Kommentarfunktion → Web 2.0
Ein weiteres typisches Merkmal von Veröffentlichungs-Systemen für das Internet stellt die Kommentarfunktion dar. Durch die in einen Beitrag integrierbaren Kommentarfelder wird eine Schnittstelle zu den Leserinnen und Lesern geschaffen, somit ein Kommunikationskanal geöffnet, der viel zur Attraktivität von Blogging-Systemen wie WordPress beigetragen hat. Im Gegensatz zu gedruckten Büchern werden dadurch die eigenen Gedanken, Notizen, Abhandlungen nicht mehr nur veröffentlicht, sondern gleichzeitig zur Diskussion gestellt. Und im Gegensatz zu klassischen Zeitungen und Zeitschriften, die mittels des Leserbriefs eine zeitverzögerte und überlegenswerte Reaktionsmöglichkeit offerieren, bietet WordPress und bietet das Internet eine schnelle und gern auch unbedachte Interaktionsfläche – ein medientechnisch bedingter Kommunikations- und damit Kulturwandel, der auch für das Internet neues brachte und seitdem mit dem Schlagwort "Web 2.0" belegt ist.
WordPress online ↔ WordPress offline
Es ist nicht zwingend nötig, WordPress im Internet zu installieren. Mit wenigen Schritten lässt sich das System auf dem eigenen Computer einrichten, um es privat beispielsweise als erweitertes Notizbuch zu nutzen oder seine Büchersammlung zu verschlagworten. Auch zur Einarbeitung ist eine lokale Installation auf der eigenen Festplatte empfehlenswert - oder um ein konkretes Projekt für den Livegang vorzubereiten. Sinnvoll ist es auch, neben der bei einem Internet-Hoster veröffentlichten Online-Version der eigenen Homepage ein Abbild auf der lokalen Festplatte zu speichern. Zum einen mag diese Offline-Kopie als Notfall-Sicherung dienen, falls es Probleme mit dem Server gibt oder die Seiten gehackt wurden (es kann sehr mühsam sein, ein mit Schadcode infiziertes WordPress-System zu bereinigen). Zum anderen bietet sich solch ein Offline-WordPress zum Testen neuer Plugins, Themes, Updates etc. an.
Vorteile von WordPress
- WordPress ist kostenlos
- Das Programm lässt sich extrem einfach installieren
- WordPress ist, nach kurzer Eindenkphase, leicht bedienbar
- Das System läuft prinzipiell sehr stabil
- WordPress ist flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassbar und damit fast universell einsetzbar
- Der Quellcode ist offen zugänglich, daher nachvollziehbar, kontrollierbar, erweiterbar
- Die Weiterentwicklung von WordPress ist gut organisiert und wird durch eine sehr große 'Community' forciert
- Die Trennung von Programmlogik, Inhalt und Layout wird stetig verbessert
- allgemeine Internet-Standards werden berücksichtigt
- neue Entwicklungen werden relativ zeitnah umgesetzt
Nachteile von WordPress
- Die Software stammt aus den USA, bestimmt haben NSA und Google die Finger im Spiel
- Es ist nicht möglich, 'WordPress' mit kleinem 'p' zu schreiben (kein Scherz!)
- Es ist absehbar, dass die bereits jetzt implementierten Tracking-Funktionen seitens Automattic Inc. in Zukunft ausgebaut werden
Hilfreiche Links zum Thema "WordPress"
Die offizielle WordPress-Homepage findet sich unter wordpress.org. Dort sind die umfangreiche Dokumentation des Programmcodes und eine englischsprachige Einleitung sowei das offizielle Forum abrufbar - und nicht zuletzt die jeweils letzte Version des Programms zum Download.
Das deutschsprachige Forum de.forums.wordpress.org der offiziellen WordPress-Website ist nicht sehr stark frequentiert, bietet aber für Einsteiger den Vorteil, dass es nicht thematisch untergliedert ist. Eine sozusagen strukturelle Erstorientierung ist nicht nötig.
Das ebenfalls offizielle deutschsprachige WordPress-Forum ist unter forum.wpde.org zu erreichen. Als großes Forum ist die thematische Untergliederung der Forenbeiträge obligatorisch, die hohe Mitgliederzahl verspricht schnelle Hilfe.
wordpress.org ↔ wordpress.com
Wordpress.org ist die offizielle Homepage der gleichnamigen Software. Dort trifft sich die Entwicklergemeinde, die Entwicklungsschritte der quelloffenen Software werden dokumentiert, Supportforen angeboten und das kostenlose Programm sowie freie Themes und Plugins werden dort zum Download bereitgestellt, um sie anschließend auf einem Server oder auf der eigenen Festplatte (s. o.) zu installieren. Auf wordpress.com hingegen wird die Möglichkeit geboten, ein bereits installiertes und fremdverwaltetes WordPress-Blog zu nutzen.
Der in einer Basisversion kostenlose Free-Hoster-Service bei wordpress.com verlangt lediglich nach einer simplen Registrierung (Schritt-für-Schritt-Anleitung siehe: Registrierung bei wordpress.com). Nach dieser Anmeldung, bei der auch eine erste Blockadresse in der Form meinBlock.wordpress.com eingerichtet wird, ist das 'eigene' Weblog bereits installiert und sofort mit Texten, Bildern, Musik befüllbar. Der Blogging-Hoster mit der com-Adresse nutzt die WordPress-Software, die unter wordpress.org zur Verfügung gestellt wird, allerdings in einer modifizierten, eingeschränkten Form: Das Installieren von Themes und Plugins ist in der Basisversion nicht möglich, die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt, eigene Werbeschaltungen sind nicht erlaubt. Die Kennung .com steht also sinngemäß für kommerziell - auch wenn der von Automattic Inc. (Matt Mullenberg u. a.) bereitgestellte Service in seiner Grundfunktion kostenlos ist, Sonderwünsche kosten. Zudem finanziert sich die Firma beispielsweise durch Schaltung von Werbeanzeigen auf den Weblogs der Benutzerinnen und Benutzer. Zu beachten ist, dass allein schon durch den nicht deaktivierbaren Einsatz der Anti-Spam-Software Akismet, die fleißig personenbezogene Daten sammelt, ein datenschutzrechtlich akzeptabler Blog-Betrieb auf wordpress.com unmöglich ist.
Demgegenüber bietet die Nutzung der Software, die auf wordpress.org kostenlos als Download erhältlich ist, uneingeschränkten Funktionsumfang (beachtenswert sind auch hier die implementierten Spionage-Funktionen). Um online zu bloggen, bedarf es jedoch der Anmietung von Speicherplatz auf einem Internet-Server und der Anmeldung einer Domain, also der eigenen Internet-Adresse - und: Die Software muss auf dem angemieteten Webspace zunächst installiert und dann administriert werden.
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